Das partizipative Reallabor Energiewende.NRW – Bürger gestalten den Umbau des Energiesystems: Bürgerbeteiligungsverfahren in Münster und Waldbröl

Der Umbau des Energiesystems gilt als eines der wichtigsten Zukunftsprojekte. Sein Gelingen stellt ein Gemeinschaftswerk dar, dass die Bürgerinnen und Bürger als Verbraucher und Produzenten ebenso wie auch als politische Akteure zu Mitgestaltern der Energiewende werden lässt.

Das Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) an der Bergischen Universität Wuppertal führt im Rahmen des vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW (MIWF NRW) finanzierten Forschungsprojektes „Virtuelles Institut – Transformation – Energiewende NRW“ ein Bürgerbeteiligungsverfahren in Münster vom 19. September bis zum 22. September 2016 und ein Bürgerbeteiligungsverfahren in Waldbröl vom 04. Oktober bis zum 07. Oktober 2016 durch.

Krebsnachsorge: Gesundheitspolitisches Forschungsprojekt

RITA SÜSSMUTH ÜBERNIMMT DIE SCHIRMHERRSCHAFT

Als Schirmherrin für das Verfahren gewann das Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth (Bundestagspräsidentin a.D.). In Köln betonte sie, als Botschafterin von Bürgerbeteiligungsverfahren, deren Mehrwert für die parlamentarische Demokratie. Partizipative Verfahren drücken ihr zufolge den gesellschaftlichen Wunsch aus, auch außerhalb von Wahlen an politischen Entscheidungsprozessen mitwirken zu können. Die Planungszelle zur “Unterstützung von Frauen und ihren Familien bei fortgeschrittenem Brustkrebs” zeigte ihr das rege Interesse der Bürgerschaft auch an Spezialthemen in der Gesundheitspolitik.

Brustkrebs hat in Deutschland in den letzten Jahren den Rang einer Volkskrankheit zugesprochen bekommen. Zumindest statistisch ist dieser Kategorisierung bei circa 70 000 Neuerkrankungen jährlich   – überwiegend sind Frauen davon betroffen – nicht zu widersprechen! Eine Erkrankung von der viele Menschen betroffen sind, ob direkt oder indirekt.

Das Verfahren sollte unter Berücksichtigung des Umstandes stattfinden, dass der Umgang mit der Diagnose Brustkrebs inzwischen eine gesellschaftliche Dimension angenommen hat und vielgestaltige Lösungsansätze erfodert. Welche Aspekte bei der Behandlung von Brustkrebs verdienen mehr Aufmerksamkeit? Wie können Betroffene besser unterstützt werden? All dies sollten Vetreter aus der Bürgerschaft und Fachleute aus dem Gesundheitsbereich zusammen in einem dialogischen Verfahren klären.

Zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger, sowie gezielt angeschriebene Breast Care Nurses, Ärztinnen und Ärzte und Patientenvertreterinnen und -vertreter hörten hierzu in Köln drei Tage lang themenbezogene Fachvorträge. Für die Vorträge konnten renommierte Experten auf dem Gebiet der gynäkologischen Onkologie und Senologie aus der Uniklinik Köln und den Kliniken Essen-Mitte gewonnen werden. Neben diesen medizinischen Vorträgen stellte eine der größten gesetztlichen Krankenkassen, ebenso wie die Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Hilfe- und Beratungsstellen ihre Expertise dem Verfahren inhaltlich gewinnbringend zur Verfügung. Zudem gelang es mit Herrn MdB Dr. Georg Kippels (CDU/Mitglied im Gesundheitsausschuss), Frau MdL Regina Kopp-Herr (SPD/Ausschusssprecherin Frauen, Gleichstellung, Gesundheit) und Arif Ünal (Vorsitzender des Integrationsausschusses, Sprecher Pflege- und Gesundheitspolitik Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW) dem Thema entsprechende Politiker zu einer Podiumsdiskussion einzuladen.

Am Ende dieser drei Tage standen zahlreiche Ergebnisse und Empfehlungen, die im Umgang mit der Versorgung von Brustkrebspatientinnen und ihren Familien sowohl die therapeutischen, palliativen, psychosozialen und -onkologioschen Perspektiven beleuchteten, als auch die wirtschaftsethischen und ökonomischen Aspekte zu berücksichtigen suchten. Das all diese Facetten einbeziehende und sogar noch betonende Bürgergutachten geht in erster Instanz den aus dem Kreis der Teilnehmenden rekrutierten Prüflesern zu, bevor es dann in die abschließende Redaktion und zuletzt in den Druck geht.

Mehr unter: http://www.presse.uni-wuppertal.de/medieninformationen/ansicht/detail/19/april/2016/artikel/krebsnachsorge-gesundheitspolitisches-forschungsprojekt-startet-rita-suessmuth-uebernimmt-schirmher.html